Sonntag, 07. März 2021

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175 Jahre Friedhof an der Allerheiligenbergstraße

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Lahnstein hat Geschichte, Folge 638

Lahnstein. Der älteste, noch in Gebrauch befindliche Gottesacker Lahnsteins darf bereits auf 175 Jahre zurückblicken. Am 02. November 1845 erfolgte die Einweihung des Friedhofs am Wallfahrtsweg zum Allerheiligenberg. An den Wallfahrtsweg erinnern noch die Rosenkranzkapellchen, die 1874 anstelle früherer, zerfallener Gebetsstationen entlang der Straße errichtet wurden.

Zuvor wurden die Niederlahnsteiner rund um die Johanniskirche beerdigt, woran noch einzelne freistehende, aber vor allem später in die Friedhofsmauer eingemauerte Basaltgrabsteinkreuze aus dem 16. und 17. Jahrhundert erinnern. Bei Hochwasser wurden die Toten in Oberlahnstein bestattet. Die dem Wasser so sehr ausgesetzte Lage und der beschränkte Raum an der seit 1794 zur Ruine verkommenen Johanniskirche forderte erst recht nach dem Einsturz des Nordturmes 1844 dringend und unabweislich die Anlage eines neuen Friedhofs, der im Frühjahr 1845 höheren Orts verfügt wurde.

Die Größe des neuen Friedhofs betrug 216 Ruten, das entspricht ca. 5.400 Quadratmeter. Das von der Gemeinde angekaufte Gelände wurde planiert. Am 10. November 1845 erfolgte die erste Beisetzung mit der verstorbenen 16-jährigen Anna Pink.

Der ursprüngliche Friedhof bestand aus den Grabfeldern A bis F. Die östlich anschließenden Grabfelder wurden später angelegt. Die geringe Einwohnerzahl – ca. 2.000 im Jahr 1845 und ca. 5.000 im Jahr 1900 – erklärt, dass der Friedhof in den Jahren von 1845 bis 1922 höchstens zweimal belegt wurde. 1908 wurde der Friedhof ostwärts um 4.185 Quadratmeter (Grabfelder G bis K) vergrößert. Dabei wurde auch eine Treppe aus Basaltlavasteinen als Aufgang zum Hohenrheiner Weg (heutige Straße „Zur Ruppertsklamm“) angelegt.

In den Jahren 1920/22 wurde der ursprüngliche Teil des Friedhofs aufgeschüttet und terrassenförmig neu angelegt. Dadurch wurden die früheren Gräber nicht mehr berührt. Anschließend wurden diese Grabfelder bis 1963 abermals zweimal belegt, jeweils im Abstand von 22 Jahren.

Der Erweiterungsteil wurde um 1940 terrassenförmig neu angelegt. Für die vielen gefallenen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs einschließlich der zivilen Kriegsopfer wurde ein Teil des Grabfeldes „H“ oberhalb des Hauptweges und für die vielen Toten vom Luftangriff am 2. Weihnachtstag 1944 ein Teil des Grabfeldes „K“ unterhalb des Hauptweges zur Verfügung gestellt. Ihnen wird nach dem Gesetz ewiges Ruherecht gewährt. Ebenso wurden die ehemaligen Zwangsarbeiter, die während oder kurz nach dem Krieg noch in der Kaserne (Lager für Displaced Persons) gestorben sind, in einer Reihe gemeinschaftlich bestattet, sofern sie nicht in ihre Heimatländer überführt wurden.

Am oberen Ende befinden sich Grüfte, unter anderem eine von der Industriellenfamilie Schmidt (Drahtwerke). In den 1890er Jahren wurden von den Familien Douqué zwei neugotische Friedhofskapellen aus Tuffstein errichtet. In der linken Douqué-Kapelle befinden sich die Ruhestätten der Maria Douqué und des Heimatschriftstellers Tony Müller (1896-1980) sowie seiner Frau Trude. In der rechten sind Daniel Douqué (Kirchenvorsteher und Schulvorstand, 1806-1891) und seine Frau Agnes mit Tochter und Schwiegersohn bestattet. In der Kapelle befindet sich heute auch der Grabstein von Ehrenbürger Geistlicher Rat Johann Baptist Ludwig (1849-1943). Sein Grab wurde inzwischen aufgelöst, ebenso die Priestergräber, deren Grabsteine vor und neben der Kapelle stehen, unter anderem von Johann Friedrich Ries (gestorben 1854), Ehrenbürger Jakob Menges (gestorben 1957) und Karl Schwarz (gestorben 1978), die allesamt in St. Barbara wirkten, sowie von Pfarrer Franz Berg (gestorben 1898), einem gebürtigen Niederlahnsteiner, der als Pensionär auf dem Allerheiligenberg lebte und die von ihm erworbenen Liegenschaften der Kirchengemeinde vermachte. Noch in Reihe befindet sich das Grab von Pfarrer Wilfried Bandel, der 2013 beigesetzt wurde. An der rechten Außenseite der Kapelle steht der selbstgestaltete Grabstein des Altarbildhauers Caspar Weis (1849-1930).

Der Friedhof wurde auch zur letzten Ruhestätte unserer Ehrenbürger Sanitätsrat Dr. Theodor Michel (1847-1932) und Bürgermeister Christoph Strobel (1837-1912) sowie zahlreicher Bürgerinnen und Bürger, die im öffentlichen Leben Niederlahnsteins eine Rolle gespielt haben. Noch vorhanden sind beispielsweise die Gräber von den Karnevalisten Lorenz Schlösser, genannt Knieles (1901-1990), seinem Sohn Lorenz gen. Lori Schlösser, Ernst Rech (1936-2018) und Ria Hewel (1924-2015), von den Hoteliers Ludwig Kuhlmann (Straßburger Hof) und Peter Satori (Hotel Weißes Ross), von den Kirchenmalern Waldemar Kolb (1898-1975) und Alban Kolb (1900-1982), von den Ärzten Dr. med. Carl Rody, Dr. med. Werner Klinke, Dr. med. Hubert Schulte und Dr. med. Hans-Joachim Neuenfeldt, von Strombaudirektor Eduard Adolph Nobiling (1801-1882), von Amtsgerichtsdirektor Dr. jur. Gustav Krauss (1891-1952), von den Verlegern Dr. Fritz Nohr (1913-1987) und Wolfgang Hopstein (1926-1994), von Drucker Heinz Prinzen (1940-2019), von den Mundartpublizisten Dr. Willi Schwank (1931-2006) und Willi Hoffmann (1896-1980), von Heimatforscher Franz Merfeld (1927-2009), von den Künstlern Willi Britschgi (1932-2014), Ludwig Nett (1934-2016) und Hans-Georg Schleifer (1940-2017), von Musiker Heinrich Geis (1931-2009), vom Gesellschafter der Firma Zschimmer & Schwarz Volker Schwarz (1942- 2018), von Schlossermeister Josef Heimbach, von den Bauunternehmern Peter Neitzer, Hans Engel und Martin Lenz, von den Stadtbaumeistern Franz Lock (1881-1961) und Heinz Hermann (1908-1998). Erwähnt seien auch die Gräber des Reichstagsabgeordneten Dr. Anton Dahlem (1859-1935), des Beigeordneten Leo Freudemann (1930-1997), des Stadtrechners und Schiedsmanns Anton Reetz (1900-1996) und von zahlreichen Stadtratsmitgliedern wie Willy Hewel (1900-1978), Hans Holl (1919-1998), Bernd Wittkemper (1942-1990), Maria Ohms (1919-1998), Toni Becher (1929-2016) oder Edi Wolf (1934-2018). Stellvertretend für die vielen Gewerbetreibenden seien Kaufmann Friedrich Westenberger (1911-2002), Fotografin Inge Maiwald (1925-2007) und Metzger und Hobbyfotograf Emil Simonis (1928-2010) erwähnt.

Manche Grabplatten erinnern an die zahlreichen Vertreter des Schiffergewerbes in Niederlahnstein, zum Beispiel an die Familien Scheer, Unkelbach, Dehe, Hewel, Krauß, Runkel, Rössler und Dasting. Einige ihrer Gräber sind mit einem Anker geschmückt. Zwei besonders markante Grabsteine sind der nahe dem Haupteingang stehende versteinerte Holzstamm von Eberhard Burkard (Holzhandlung) sowie von Toni Born, auf dessen Stein der Turm der Johanniskirche abgebildet ist.

Die letzte Vergrößerung erhielt der Friedhof in den 1950er Jahren mit den Grabfeldern „L“ und „M“. Zwischen diesen wurde die Einsegnungs- und Aufbahrungshalle 1958 errichtet. Bis dahin startete die Beerdigung am Haus des Verstorbenen oder an der Leichenhalle am Krankenhaus Bergstraße. Als der Friedhof Ende der 1960er Jahre abermals erweitert werden sollte, entschied man sich für einen neuen Friedhof oberhalb der Allerheiligenbergsiedlung, der 1971 eingeweiht wurde. Da sich inzwischen die Bestattungskultur in vielerlei Hinsicht geändert hat, bietet der alte Friedhof mit seinen 14.393 Quadratmetern genügend Platz, sodass der obere aus Kostengründen geschlossen wurde.

Unterstützung für Lahnsteins Partnerstadt Ouahigouya in Burkina Faso

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Minister Lewentz übergibt Bewilligungsbescheid für ein Projekt zur Verbesserung der sozio-ökonomischen Lebensbedingungen der Frauen

Lahnstein. Seit über 40 Jahren ist Ouahigouya Partnerstadt von Lahnstein. Die afrikanische Stadt liegt am Rande der Sahelzone im Norden des Binnenstaates Burkina Faso und zählt 55.000 Einwohner, die vorrangig von Landwirtschaft und Handel leben.

Derzeit wird sich in Ouahigouya um mehrere tausend Flüchtlinge aus dem eigenen Land gekümmert. Terroristen dringen aus den Nachbarländern in den Norden des Landes ein und überfallen die kleinen Dörfer. Viele Menschen suchen Schutz und Zuflucht in der nächstgrößeren Stadt – Ouahigouya – darunter viele Frauen und Kinder. Bereits im vergangenen Jahr wurden auch in Lahnstein in einer Zusammenarbeit von Landesregierung, Stadt und Partnerschaftskreis Lahnstein-Vence-Ouahigouya monetäre Mittel zur Hilfe bei der Flüchtlingsarbeit gespendet.

Diese Hilfe wird auch im Jahr 2021 fortgesetzt und zielt vor allem auf die Eigenversorgung der Binnenflüchtlinge ab. Bei dem „Projekt zum Aufbau eines Gemüsegartens zur Verbesserung der sozio-ökonomischen Lebensbedingungen der Frauen“ soll in drei Dörfern je ein Hektar Land eingezäunt und mit einer Randbepflanzung versehen werden. Die Fläche soll dann von Frauen mit dem Anbau von Gemüse genutzt werden.

Dadurch soll nicht nur die Ernährungssituation der Familien durch gesunde und abwechslungsreiche Kost verbessert, sondern auch eine nachhaltige Einkommensquelle geschaffen werden.

„Der Gemüseanbau soll vor Ort für eine bessere Ernährung der Familien sorgen. Zudem erhalten die Frauen die Möglichkeit, sich auch wirtschaftlich zu betätigen und eine nachhaltige Einkommensquelle zu erschließen. So können beispielsweise Schulgeld, Anschaffungen oder Medikamente finanziert werden", sagte Lewentz.

Die Maßnahme ist mit rund 9.075 Euro veranschlagt. Minister Lewentz überreichte einen Bewilligungsbescheid über 3.000 Euro, die das Land zusteuert, weitere Mittel (1.075 Euro) trägt der Partnerschaftsverein in Eigenleistung  und weitere 5.000 Euro steuert das Entwicklungspolitische Netzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN) dazu.

„Ich freue mich, dass das Land Rheinland-Pfalz weiterhin ein verlässlicher Partner bei der Partnerschaftsarbeit und Hilfe für unsere afrikanische Partnerstadt Ouahigouya ist“, so Lahnsteins Oberbürgermeister Peter Labonte bei der Übergabe. „Damit kann die wichtige Arbeit zur Verbesserung der dortigen Situation weiter fortgesetzt werden.“

Baumaßnahmen der DB Netz AG Ende März

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Bereiche Nieder- und Oberlahnstein

Lahnstein. Nach Mitteilung der DB Netz AG werden im Bereich Niederlahnstein in der Nacht von Freitag, 26. März 2021 auf Samstag, 27. März 2021 und im Bereich Oberlahnstein in der Nacht von Sonntag, 28. März 2021 auf Montag, 29. März 2021 Gleisbaumaßnahmen durchgeführt, die aus betrieblichen Gründen in den Fahrpausen der Nachtzeit stattfinden müssen.

Dadurch kann es zu Lärmbelästigungen kommen. Die beauftragten Unternehmen sind allerdings bemüht, diese so gering wie möglich zu halten. Die Deutsche Bahn bittet die betroffenen Anwohner um Verständnis.

Großaufgebot der Polizei in Oberlahnstein

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Am 02.03.2021 kam es gegen 16:30 Uhr zu einem Großaufgebot der Polizei in Lahnstein. Ein per Haftbefehl gesuchter Straftäter konnte in der Weißergasse festgestellt werden. Bei Erkennen der Einsatzkräfte flüchtete er zunächst in ein Haus und im späteren Verlauf auf die Dächer von Oberlahnstein. Er konnte auf den Dächern nicht verfolgt werden, da er zum Teil in 8m Höhe von Dach zu Dach sprang. Während der Flucht geriet er durch ein Großaufgebot der Polizei Lahnstein und Diensthundeführern immer mehr in die Enge und konnte im Keller eines Anwesens festgenommen werden. Bei dem Flüchtigen wurde noch Betäubungsmittel gefunden. Ihn erwartet ein weiteres Strafverfahren. Im Nachgang versuchte die Freundin des Flüchtigen ihn aus den Fängen der Polizei zu befreien. Sie erwartet daher auch ein Strafverfahren.

Polizeiinspektion Lahnstein

Eisenbahnerstadt Oberlahnstein

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Auswirkungen der neuerrichteten Besatzungszonen auf die Eisenbahnerstadt Oberlahnstein und die Hebung der gesprengten Eisenbahnbrücke vor 75 Jahren

Lahnstein hat Geschichte, Folge 637

Lahnstein. Derzeit ist das Thema „Brücke“ allgegenwärtig: Sowohl die derzeit laufenden oder anstehenden Brückenbaumaßnahmen rund um Koblenz / Lahnstein, die Mittelrheinbrücke oder die für die Buga 2029 in Lahnstein vorgesehene Brücke an der Lahnmündung. Doch auch schon vor über hundert Jahren waren Brücken für die Eisenbahner-Stadt Lahnstein bedeutend.

Wie alle anderen Lahnsteiner Brücken wurde auch die 1910 errichtete Eisenbahnbrücke am 18. März 1945 von der Deutschen Wehrmacht gesprengt, um das Vorrücken der Alliierten aufzuhalten. Als die Amerikaner sich am 27. März 1945 von Süden und Osten aus nach Oberlahnstein bzw. von Norden aus nach Niederlahnstein hineingekämpft hatten, war am Rhein-Lahn-Eck der Krieg zu Ende.

Die US-Armee war zunächst darauf bedacht, rasch eine Nachschubverbindung für die Versorgung der Fronttruppen zu schaffen, nicht aber, den besiegten Deutschen die Verkehrsinfrastruktur wieder aufzubauen. Die rechte Rheinstrecke musste als Nachschubverbindung außen vor bleiben, weil der völlig zerstörte Bahnknoten Köln nicht zur Verfügung stand und umgangen werden musste. So setzten die amerikanischen Eisenbahnpioniere mit Vorrang die Verbindung Aachen – Bonn – Koblenz – Mainz instand.

Erst Ende Mai 1945, Deutschland hatte am 08. Mai kapituliert, erteilte die Besatzungsmacht die Genehmigung zur Wiederherstellung der Bahnanlagen, die wegen Material- und Fahrzeugmangel jedoch nur mühsam wieder in Gang kamen. Nachdem der Deutschen Reichsbahn am 11. Juni 1945 von der US-Besatzungsmacht die Betriebsdurchführung wiedergestattet worden war, kam ein erster, bescheidener Bahnverkehr wieder in Gang. Auf der Lahntalbahn konnte von Oberlahnstein aus allerdings wegen der zerstörten Brücken nur bis vor Nassau, auf der rechten Rheinstrecke nach Norden wegen der zerstörten Lahnbrücke zunächst gar nicht gefahren werden.

Nach Süden war zwischen Kaub und Lorchhausen eine neue Zonengrenze entstanden, denn Frankreich bekam von Großbritannien und den USA eine eigene Besatzungszone zugestanden. Damit übernahm Frankreich am 10. Juli 1945 von der US-Besatzungsmacht auch die Eisenbahnaufsicht in seiner Zone.

Entsprechend der Besatzungszonen mussten die Direktionsgrenzen der Reichsbahn angepasst werden. Das bisher für das Bahnbetriebswerk (Bw) Oberlahnstein zuständige Reichsmaschinenamt (RMA) Wiesbaden lag nun in der US-Zone. Die neue Grenze auf der rechten Rheinstrecke zwischen den Direktionen Frankfurt und Mainz befand sich nun südlich von Kaub an der Grenze zwischen der französischen und amerikanischen Besatzungszone, die später zur Grenze zwischen den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen mutierte. Im Norden erfolgte für die rechte Rheinstrecke bei Unkel die Abgrenzung zwischen französischer und britischer Besatzungszone bzw. den heutigen Ländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Schließlich wurde im Herbst 1945 auch der bislang zur Reichsbahndirektion (RBD) Frankfurt gehörende Abschnitt der Lahnstrecke von Hohenrhein bis Diez der RBD Mainz übertragen.

In diesem Zusammenhang wurde anstelle von Limburg zunächst in Diez, aber bereits im Dezember 1945 in Oberlahnstein ein Eisenbahnmaschinenamt eingerichtet, das nach Abschluss der Umgliederung für die Bahnbetriebswerke Oberlahnstein, Niederlahnstein, Engers, Linz (Rhein), Altenkirchen und Betzdorf zuständig war. Der Dampflokbestand in Oberlahnstein betrug im Dezember insgesamt 19 Dampflokomotiven, wovon zehn betriebsfähig waren. Noch konnten wegen der Baustelle auf der Lahn einige bei Kriegsende in Oberlahnstein gestrandete Loks der Bw Niederlahnstein und Engers noch nicht zu ihren Heimatdienststellen zurückgeführt werden.

Erst Ende Januar 1946 ging die Lahnbrücke zwischen Ober- und Niederlahnstein nach behelfsmäßiger Reparatur zunächst eingleisig, ab Ende 1946 auch zweigleisig wieder in Betrieb. Dazu erfolgte am 30. Januar 1946 die Belastungsprobe mit zwei Lokomotiven, wie man auf dem Foto erkennen kann. Bei der führenden Lok handelt es sich um eine 50er Lok, vermutlich vom Bw Oberlahnstein. Die zweite Lok ist offensichtlich eine 52er mit Steifrahmentender, die anscheinend nicht unter Dampf steht und wohl irgendwo dem Schadpark entnommen wurde. Die Brücke ist mit einem Richtbaum und französischen Fahnen geschmückt. Eine Anzahl Schaulustiger säumt die Ufer sowie die für Fußgänger eingerichtete Pontonbrücke über die Lahn.

Im ersten Nachkriegskursbuch für die Französische Zone vom 18. März 1946 finden sich sowohl bei der Lahntalbahn als auch der rechten Rheinstrecke erste Ansätze für einen regulären Betrieb. Eingesetzt wurden hierzu im Lahntal Lokomotiven des Bw Oberlahnstein. Dort gab es allerdings wegen der zerstörten Brücken keinen durchgehenden Zugverkehr zwischen Koblenz und Limburg. Eine ausführliche Bearbeitung zur Geschichte des Bahnbetriebswerks Oberlahnstein ist zurzeit von dem gebürtigen Oberlahnsteiner Karl-Hans Fischer, heute in Koblenz wohnhaft, in Bearbeitung. Die Ausarbeitung wird im Herbst 2021 erscheinen.

Die reparierte Eisenbahnbrücke erfüllte noch bis 1968 ihren Zweck, dann wurde sie durch einen Neubau ersetzt.

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