Lahnstein. Nicht durch seinen Beruf, sondern durch sein Hobby, das Malen und Zeichnen, bleibt der Name von Revisionsrath Karl Achenbach der Nachwelt in Lahnstein erhalten. Im neuen Buch âSpuren des Mittelalters in Lahnsteinâ von Michael Eisenbarth sind ein ĂlgemĂ€lde und drei Bleistiftzeichnungen von Achenbach abgebildet: Der Nassau-Sporkenburger Hof, die alte Wenzelskapelle und das Martinsschloss. Dieses Zollschloss hat er sogar in mehreren Ansichten gemalt, sowohl den Innenhof als auch Ansichten von verschiedenen Seiten. Es war zugleich Dienstsitz als auch Wohnsitz, worin er mit Frau und drei Kindern lebte.
Geboren wurde Karl Achenbach am 26. Dezember 1820, also vor 200 Jahren, in Hadamar als Sohn eines nassauischen Beamten. Schon frĂŒh zog die Familie nach Wiesbaden, wo er das PĂ€dagogium besuchte. Nach dem Studium trat er in den Staatsdienst, zuerst bei der Herzoglich Nassauischen Rechnungskammer, dann als Rentmeister in Rennerod und schlieĂlich in Oberlahnstein. Mit den DĂŒsseldorfer KĂŒnstlerbrĂŒdern Andreas und Oswald Achenbach soll er weitlĂ€ufig verwandt sein, worauf die Lahnsteiner Presse in einem Nachruf hinwies, jedoch habe er âihren Bekanntheitsgrad als KĂŒnstler nie erreichtâ. Dennoch sind seine naturgetreuen Landschaftsmalereien fĂŒr die Lahnsteiner Geschichte Ă€uĂerst wertvoll, steckte doch die Fotografie zu seiner Lebzeit noch in den AnfĂ€ngen. Auch schrieb Karl Achenbach vaterlĂ€ndische Gedichte und Sagen, von denen einige veröffentlicht wurden, wusste die Presse zu berichten.
1892 ging Karl Achenbach in Pension und lebte die letzten Jahre mit seiner Frau Antonie geb. SchwĂ€rzel in GieĂen. Dort starb er am 5. Februar 1897 und fand seine letzte RuhestĂ€tte. Das Ehepaar hatte zwei Töchter und einen Sohn, der spĂ€ter als Pfarrer in Brasilien lebte.